Resilienz

Resilienz ist zurzeit in aller Munde und doch wissen viele gar nicht so ganz genau, was Resilienz genau bedeutet. Klassischerweise ist ein Stehaufmännchen das Sinnbild für Resilienz, denn was immer dem Stehaufmännchen widerfährt, es steht wieder auf. Auch aus dem tiefsten Tief erholt es sich schnell und bleibt nicht einfach am Boden liegen, sondern kommt wieder in Balance.

Die Fähigkeit zu innerer Stärke wird in der Psychologie als Resilienz beschrieben. Resiliente Menschen können auf die Anforderungen wechselnder Situationen flexibel reagieren, eine wichtige Fähigkeit, vor allem wenn der äußere und innere Belastungsdruck steigt.

Der gesunde Umgang mit Krisen

Kriesen sind ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.

Was sind Krisen? Nun, das liegt im Auge des Betrachters. Es gibt nicht die Krise, doch in jedem Leben gibt es Krisen. Und wenn man ihnen, wie Frisch es sagt, den Beigeschmack der Katastrophe nimmt, dann sind Krisen die Ausgangspunkte für persönliches Wachstum und unsere Entwicklung auf unserem Lebensweg. Und das ist wichtig für uns und unsere persönliche Entwicklung als Mensch. Sicher ist eine Krise weitaus tiefergehend als ein Problem oder nur Stress, denn charakteristisch für Krisen ist, dass wir das Gefühl haben, sicheres Terrain zu verlassen und keinen festen Boden mehr unter unseren Füßen spüren. Kurt Lewin spricht in seiner Feld-theorie bei den Krisen, die wir durch die Übergänge von einer Lebensphase in die nächste haben, davon, dass wir uns dadurch auf »weichem Grund« bewegen. Einige Klienten von mir berichten, dass sie sich in Krisen so vorkämen, als würden sie wie in einer Schneekugel durchgeschüttelt, weil sie nicht mehr wüssten, wo oben und wo unten ist. Das ist kein gutes Gefühl! Jeder von uns kennt es, denn Krisen sind nun einmal Teil des Lebens. Und wenn wir ehrlich sind: Ohne Krisen gäbe es kein Wachstum, keine Entwicklung und keine Veränderung. »Ich krieg die Krise« – wenn wir das sagen, dann meinen wir nicht die Krisen, von denen hier die Rede ist. In echten Krisenzeiten sehen wir uns vor die Herausforderung gestellt, Entscheidungen zu treffen, die uns aus der Krise heraus bringen sollen, damit wir uns nicht mehr so ausgeliefert und hilflos und auch nicht als Opfer fühlen. Wir möchten die Dinge, oder besser gesagt, unser Leben in die Hand nehmen. Diese psychischen Krisen können völlig unterschiedliche Auslöser haben. Doch bei aller Unterschiedlichkeit ist ihnen eines gemeinsam: Sie stellen für uns belastende Situationen dar, aus denen wir meinen, keinen Ausweg finden zu können.

Und das ist das Entscheidende: Nicht die Situation an sich, nicht der Stressor und nicht die Belastung, sondern unser subjektives Empfinden, es nicht handhaben zu können. So ist Stress auch nicht gleich Stress. Einzig relevant ist im Zusammenhang von belastenden Lebenssituationen, wie das Individuum sie betrachtet. So erklärt sich auch, dass belastende Lebensumstände subjektiv völlig unterschiedlich aufgefasst werden. Was für den einen wie das Ende der Welt scheint, lässt andere nahezu unberührt. Wenn wir uns die Frage danach stellen, warum das so ist, dann kommen wir zum Thema Resilienz. Warum können einige von uns die schwierigsten Situationen meistern, wohingegen andere schon beim „wie es scheint“ kleinsten bisschen kraftlos werden und kaum die Kraft finden, wieder aufzustehen!?

Die Antwort: Die einen kommen bei der Bewertung der Situation zu dem Schluss, dass sie einen Ausweg finden und eine Lösung parat haben, während die anderen den subjektiven Eindruck haben, diesem Stressor nichts entgegensetzen zu können. Das trifft auch bei ganz elementaren Krisen im Laufe des Lebens zu, z.B. beim Tod eines geliebten Menschen, dem Verlust des Arbeitsplatzes oder schwerer Krankheit. Wenn wir wissen, was zu tun ist, dann bedeutet das, dass wir in der Situation oder bei dem eingetretenen Ereignis eine geeignete Bewältigungsstrategie kennen. Erst wenn das nicht der Fall ist, geraten wir subjektiv in eine Krise.

Wenn wir zu der Schlussfolgerung kommen, dass wir angemessen reagieren können, dann werden wir uns nicht bedroht, sondern uns der Situation gewachsen fühlen. In diesem Zusammenhang bedeutet Resilienz, dass uns angemessene, ausreichende und hilfreiche Verhaltens- und Denkweisen zur Verfügung stehen, mit denen wir die Situation bzw. das Ereignis managen können. Wir vertrauen darauf, dass wir wieder aufstehen, weil wir wis-sen, dass wir dazu in der Lage sind. Weil wir wissen, dass uns nichts so anhaben kann, dass es uns dauerhaft zu Boden wirft. Resiliente Menschen gehen davon aus, dass sie immer wieder aufstehen, weil sie an sich glauben, das Leben feiern, sich nicht unterkriegen lassen wollen. Kurzum, sie halten auch dem stärksten Sturm stand.

Gerne erarbeite ich mit Ihnen zusammen, Ihren Weg bis dorthin. Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen.

Herzliche Grüße, Ralf Baumhöfer

Supervision in Roth

Supervision Psychotherapie

 

Supervision dient dem fachlichen Begutachten und Entwickeln der eigenen psychotherapeutischen oder beraterischen Tätigkeit.

Bitte erstellen Sie als Behandler vor unserer Sitzung einen Bericht über den akuten Zustand des Patienten in Form einer Emotionsanalyse.

Zunächst steht die Schilderung der konkreten Krisensituation im Vordergrund, wir lernen unterschiedliche Emotionen kennen um zu verstehen, dass die subjektive Sichtweise dafür verantwortlich ist, wie es dem Betroffenen in einer Situation geht, was das zudem mit seinem Verhalten macht.

Schreiben Sie zunächst auch einmal alles, was Sie in der Supervision besprechen möchten und fassen Sie zusammen….

Meine drei hauptsächlichen Schwierigkeiten/Fragen sind:
(1)
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Überlegen Sie nun bitte, was Sie benötigen, um weiterzukommen:
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(2)
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Und überlegen Sie jetzt bitte noch, was Sie bisher daran gehindert hat, Ihre Fragen und Schwierigkeiten
anzugehen:
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(2)
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Ich freue mich auf Ihren Besuch in meiner Praxis.

Perfektionistisch

Als Perfektionisten gelten Menschen, die extrem hohe Maßstäbe an Handlungen oder Entscheidungen anlegen. Sie müssen in der bestmöglichen,  vollkommenen, auf jeden Fall fehlerfreien Weise ausgeführt, bzw. gefällt werden. Gewöhnlich richten sich diese perfektionistischen Ansprüche dabei auf die eigenen Tätigkeiten, aber häufig werden diese ehrgeizigen Ansprüche auch an Mitmenschen gestellt:

Ich unterscheide hier zwischen gesellschaftlichem und krankhaftem Perfektionismus, denn dieser hat psychische Folgen, also erzeugt Leidensdruck beim Betroffenen.

Krankmachender Perfektionismus ist also, wenn man es nicht lassen kann, seinen extrem hohen Ansprüchen nachzustreben, egal welche Folgen drohen, und der vom Erfolg seine ganze Selbstbeurteilung abhängig gemacht hat, erfüllt er die Ansprüche, dann steht er als Held da, scheitert er an ihnen, steigt er zum kompletten Versager ab. Ein risikoreicher und dramatischer Entwurf. Therapeutisch schlägt sich dieser klinisch relevante Perfektionismus meist als eine Gruppe  zusammenhängender kognitiver Grundannahmen nieder, z. B. als die Überzeugung, dass es

  • für alles eine perfekte Lösung gibt, dass es
  • möglich sowie
  • dringend erstrebenswert ist, eine Sache
  • perfekt (= fehlerfrei) zu machen, – und zudem, dass
  • selbst kleine Fehler gravierende Konsequenzen für den Selbstwert haben werden.

Perfektionisten stehen sich also auf eine sehr spezifische Weise bei ihrem Streben nach Vervollkommnung selbst im Weg.

Meine Therapie zielt darauf ab, diese Unbeholfenheit zu beseitigen, neue Sichtweisen und Verhaltensmuster neu zu erlernen. Wir machen die Problematik anhand eines Erklärungsmodell sichtbar, analysieren den emotionalen Leidensdruck und üben realistische Bewertungen und Gedanken, in Verbindung mit Gefühlsreaktionen ein.

Ich berate Sie gern dazu in einem Erstgespräch.

Herzliche Grüße

 

 

 

Selbsthilfegruppe für Angehörige

Erfahrungsaustausch für Angehörige von Menschen mit psychischen Belastungen im Landkreis Roth

**Neu** Ab dem 01.07.2020 im Therapiezentrum Roth.

Ich möchte Ihnen in einem geschützten Raum, in der Gruppe als Moderator und Ansprechpartner zur Seite stehen, auch besteht die Möglichkeit für Einzelgespräche. Es geht hier nicht um eine Psychotherapie, wir verstehen uns als Trainingsgruppe für betroffene Angehörige psychisch belasteter Menschen die professionell, therapeutisch begleitet wird. Hier dürfen Erfahrungen im Zusammenleben ausgetauscht werden.

Wie reagieren Sie, wenn Ihr Partner oder Ihre Partnerin, oder eine andere nahestehende Person traurig ist und weint?

Sie zeigen Mitgefühl, erkundigen sich, was Sie zur Entlastung tun können und versuchen, den anderen wieder aufzubauen. Das tun wir alle und das ist auch gut so! Sie werden die Erfahrung gemacht haben das sich diese Situationen jeden Tag ergeben, Sie also täglich unterstützen und Ihre ganze Energie für Ihren Angehörigen geben. Wie reagieren Sie jetzt?

Sie merken sicherlich, dass Sie Ihr Mitgefühl, Ihr Angebot zur Entlastung, und Ihre Gesprächsbereitschaft nicht in gleicher Weise und vor allem nicht mit gleicher Kraft, über Tage und Wochen aufrechterhalten können. Was hier passiert, ist ein Dilemma für psychisch kranke Menschen und deren enge Angehörige.

Akute Situationen, z.B. eine Depression, dauern länger als Stunden oder Tage.

Zuwendung und Hilfe tun dabei auch gut, doch die Angehörigen und Freunde werden von der Niedergeschlagenheit und der von ihnen gezeigten Zuwendung, vor allem wenn sie nicht den erhofften dauerhaften Erfolg zeigt, belastet, ja oft sogar überfordert. Es ist eine normale Reaktion, dass wir auf Misserfolge frustriert reagieren, uns von Überforderungen und Negativem zurückziehen. Dies passiert auch Angehörigen und Freunden von depressiven Menschen. Länger anhaltende psychische Störungen bewirken also, dass andere sich von einem zurückziehen oder frustriert reagieren. Man kann sagen, dass die Krankheit dazu führt, dass andere Menschen sich von einem abwenden. Damit gehen jedoch dem betroffenen Menschen angenehme Erfahrungen, Unterstützung und Hilfe verloren, was zu weiterem Verstärkerverlust führt. Dieser Teufelskreis  kann dazu führen, dass das Verhältnis innerhalb einer Partnerschaft oder einer Familie, doch auch zwischen Freunden vergiftet wird, Konflikte entstehen, ein vorwurfsvoller Ton sich in den Alltag einschleicht. Was dann für den betroffenden Menschen zur Belastung und Auslöser für noch tiefere Verzweiflung und Resignation wird.

Wissenschaftler stimmen darin überein, dass die Entstehung von psychischen Krankheiten in der Regel das Ergebnis einer längeren, vielleicht über das gesamte Leben sich erstreckenden Entwicklung ist.

Personen, die eine Bereitschaft, (wir sprechen heute von „Vulnerabilität“ oder „Verletzbarkeit“) sind entsprechend psychisch belastet. Diese Verletzbarkeit kann aus vielen Quellen stammen, wie Erfahrungen, Traumatisierungen und Lernen im Laufe des Lebens (bis zurück in die Kindheit). Es können angeborene oder erworbene Stoffwechselstörungen, ungünstige Hirnstrukturen sein. Erfahrungen in der Familie, in der Ehe, im Beruf oder erlebte Notzeiten behindern adäquate Entwicklungen und führen zu fehlerhaften, ungünstigen Verarbeitungsmustern, Verschaltungen und Hirnstrukturen. Fertigkeiten, Stärken, Bewältigungsformen konnten nicht angemessen gelernt werden. Chronische oder einzelne heftige Belastungen erschöpfen das Nervensystem und machen mürbe. Mit fortschreitendem Alter verändern sich Hirnstrukturen, Stoffwechselprozesse und die seelischen Reserven. Dadurch wird man für negative Erfahrungen verletzlicher und Hilflosigkeit stellt sich ein.

Wir treffen uns jeden Donnerstag um 19 Uhr, für ca.120 min in unserer Praxis im Therapiezentrum Roth.

Die Termine sind fortlaufend und können nach Lust und Laune genutzt werden.

Wir beginnen ab dem 01.07.2020

Die Gebühr liegt bei 20 EUR/Teilnehmer und Abend.
Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 10 begrenzt.

Alles was bei uns besprochen wird, fällt selbstverständlich unter die Schweigepflicht.

Bei Interesse melden Sie sich einfach per Mail: ralf.baumhoefer@gmail.com

oder telefonsich unter unserer Büronummer:
09171 / 85 74 58 9

Herzliche Grüße,
Ralf Baumhöfer

Onlinetherapie

Wir bieten Ihnen die Möglichkeit der Videosprechstunde

Onlineberatung und -Therapie wird unter datenschutzrechtlichen Bedingungen ebenfalls angeboten, sprechen Sie mich hierzu gerne telefonisch oder persönlich an.

Die Video-Sprechstunde von „Doctena“ erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit. Der Zertifizierungsprozess für die Anerkennung der Abrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen soll zeitnah abgeschlossen werden. Für Selbstzahler und privatversicherte Patienten ist dies natürlich nicht notwendig.“

Hier sehen Sie ein Erklärungsvideo zum Ablauf, bitte klicken Sie dazu auf den Link, sie werden zu Youtube weitergeleitet. https://www.youtube.com/watch?v=s24v5SblVrY&feature=youtu.be

Unten auf Startseite finden Sie unsere Onlineterminierung Doctena, wählen Sie sich dazu Ihren Besuchsgrund, klicken Sie auf Videosprechstunde und reservieren sich Ihren Termin, Sie bekommen daraufhin eine Bestätigung. Danach werde ich Sie persönlich anrufen, oder per Mail kontaktieren um den gemeinsamen Ablauf abzusprechen.

Sie können sich Ihren Termin aber auch telefonisch reservieren! Termine sind auf Anfrage auch zwischen Mo-Do. möglich.

Die Videosprechstunde dauert 50 Minuten und kostet 50 EUR die per Überweisung oder Paypal vorab zu leisten sind.

Für weiter Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Herzliche Grüße,

Ralf Baumhöfer

 

 

Das Coronavirus und die Psyche

Was du gegen Sorgen und Ängste tun kannst

Bewahrt Ruhe!

Ja, das ist natürlich leicht gesagt und schwer getan. Aber es gibt zumindest ein paar Möglichkeiten, die wir alle ausprobieren können, wenn wir merken, dass die Panik in uns aufsteigt. Zum einen: ruhig atmen. Sich ein paar Minuten auf den eigenen Atem konzentrieren und ganz bewusst ein- und ausatmen. Auch progressive Muskelrelaxation, autogenes Training oder Meditationsübungen können helfen.

Meditationsapps sind doch total angesagt zur Zeit. Allerdings bezweifle ich stark, dass wirklich viele Menschen weiter als bis zum Download der App gekommen sind. Jetzt wäre ein super Zeitpunkt, sich jeden Morgen hinzusetzen und loszulegen“

Bewegt Euch!

Gerade depressiven Menschen wird sportliche Betätigung von Psycholog/innen dringend empfohlen. Bewegung ist für das mentale Wohlbefinden von entscheidender Bedeutung. Wer also jetzt zwangsweise auf den regelmäßigen Fitnessstudio- oder Sportkursbesuch verzichten muss, dem*der fällt ein wichtiger Pfeiler der Self care weg.

Und auch wenn ihr eigentlich am liebsten gerade Indoor-Spinning oder Thaiboxen machen würdet: Gebt euch einen Ruck und probiert mal etwas anderes aus. Joggen und Radfahren tun auch gut, gerade jetzt, wo in vielen Teilen von Deutschland die Sonne scheint und schon wärmere Temperaturen herrschen. Auch spazieren gehen kann gut tun. Und auf YouTube oder in unzähligen Apps findet ihr Anleitungen zum Heim-Sporteln, von Yoga bis zum Training mit dem eigenen Körpergewicht.

„Am besten wäre: Alle holen sich einen Hund. Die Bewegung kommt dann automatisch und man ist ständig in der Sonne und an der frischen Luft“,

Bleibt bei euren Routinen!

Wenn der Alltag so durcheinandergewirbelt wird und die eigenen Routinen wegfallen, kann das für viele ganz schön destabilisierend wirken. Deshalb: Versucht, so gut es geht an euren Routinen festzuhalten. Wenn ihr im Homeoffice seid: Steht zur gewohnten Zeit auf, macht euch fertig, als würdet ihr auf die Arbeit gehen, haltet eure Essens- und Schlafzeiten ein. Und nehmt die Verabredungen wahr, die ihr sonst auch treffen würdet. Macht einfach digitale Dates daraus.

„Sicherheit und Stabilität sind für die meisten Menschen mit und ohne psychische Vorerkrankungen wichtig. Vorhersehbarkeit senkt Ängste

Gegen das Stigma!

Wer selbst von Corona betroffen ist, oder Freund/innen hat, die betroffen sind, wird vielleicht auch angefangen haben, unter der Stigmatisierung zu leiden.

Die WHO empfiehlt daher allen, mit Corona infizierte Menschen nicht als „Corona-Opfer“ oder „Corona-Fälle“ zu bezeichnen, sondern als „Menschen mit Corona“ oder „Menschen, die wegen Corona in Behandlung sind“.

Holt euch Hilfe und helft anderen!

Für viele psychisch kranke Menschen ist es sehr, sehr schwer, um Hilfe zu bitten. Anderen Menschen zu sagen, dass es ihnen nicht gut geht. Dass sie psychische Probleme haben. Der Appell von Psycholog*innen lautet aber insbesondere jetzt: Sagt es! Sprecht Freund*innen an, schreibt auf Social Media von euren Ängsten, teilt eure Sorgen und bittet andere um Hilfe.

„Ich bin gespannt, wie sich die psychosoziale und psychotherapeutische Versorgung in den nächsten Wochen entwickelt. Hoffentlich kommen die Krankenkassen zu unbürokratischen Lösungen, wenn es zum Beispiel darum geht, ob ambulante Psychotherapien ausnahmsweise am Telefon durchgeführt werden dürfen. Darüber hinaus ist es jetzt natürlich total wichtig, dass alle ihre sozialen Ressourcen aktivieren. Ruft eure Freund*innen an, wenn ihr euch unwohl fühlt. Die sitzen ja wahrscheinlich auch zu Hause rum. Und ganz wichtig: Ruft eure Freund*innen an, denen es vielleicht nicht so pralle geht, und kümmert euch. Seid einfach besonders lieb zueinander in den nächsten Wochen“,

Es tut einem auch selbst gut, anderen Menschen zu helfen. Hilfe anzubieten und zu leisten stützt die eigene mentale Gesundheit. Wenn ihr es könnt, bietet also Hilfe an. Vielleicht mit einem Zettel im Hausflur oder mit einem Telefonat im Verwandtenkreis. Auf lokaler Ebene organisieren sich derzeit viele Menschen in Hilfegruppen auf Social Media oder bei Telegram. Vielleicht mögt ihr euch solch einer Gruppe anschließen und eure Hilfe anbieten.

Quelle: Zeit.online

Coronavirus Hygieneleitfaden für unsere Praxis

Warum ein Hygieneleitfaden für die psychotherapeutische Praxis?

Liebe Patienten,

es finden alle Termine wie bisher statt.

Wir sind eine Bestellpraxis, es findet kein Körperkontakt statt, ein entsprechender Abstand ist immer gewährleistet.

Aufgrund der besonderen Situation biete ich Ihnen aber an, bereits vereinbarte (Gesprächs-)Termine telefonisch wahrzunehmen.

Sollten Sie Ihren Termin nicht wahrnehmen wollen (wofür ich volles Verständnis habe), bitte ich um frühestmögliche Absage damit ggf. jemand anderes diesen in Anspruch nehmen kann.

Hygieneleitfaden für unsere Praxis:

Für eine Einrichtung im Gesundheitswesen ist der Begriff „Hygiene“ kein fremder Begriff. Überall, wo erkrankte Menschen eine Ärztin/einen Arzt oder eine Therapeutin/einen Therapeuten aufsuchen, spielt der Infektionsschutz eine wichtige Rolle.

Trotzdem ist nicht jeder Patient/jede Patientin gleich infektiös und nicht jede Patientenbehandlung mit einem Infektionsrisiko für Patienten, Behandler/Therapeuten oder für Dritte verbunden.

Daher stellt sich die Frage: Welche Bedeutung hat die Hygiene für eine Psychotherapiepraxis?

Ein allgemeingültiges Hygienekonzept, das jede Psychotherapiepraxis übernehmen kann, gibt es nicht. Jede Praxis muss für sich analysieren, ob und welche Infektionsrisiken und Gefährdungen in der eigenen Einrichtung bestehen. Das ist immer abhängig von den Patienten, die zur Therapie kommen und ihren Erkrankungen, von ausgeführten Tätigkeiten, manchmal von Baulichkeiten und ob Dritte, z. B. Beschäftigte geschützt werden müssen. Hygiene in einer Erwach-senen Psychotherapiepraxis mit vielen chronisch erkrankten Patienten oder mit bekannt infektiösen Patienten erfordert andere Standards als die Hygiene einer Kinder- und Jugend-lichenpsychotherapiepraxis. Eine systematische Analyse wird immer ein individuelles, auf die Bedürfnisse der Praxis angepasstes Paket an Hygienemaßnahmen ergeben.