Selbstwertprobleme

 

Haben Sie auch schon einmal darüber nachgedacht, ob Sie ein »guter« oder ein »wertvoller« Mensch sind?

Oder was statistisch gesehen sehr viel wahrscheinlicher ist: Haben Sie sich auch schon öfter schlecht gefühlt, weil Sie glaubten, nicht »gut genug« oder »nicht wertvoll« zu sein?

Vielleicht haben Sie ja auch schon eines oder mehrere der folgenden Symptome bei sich beobachtet: Sie fürchten sich vor Situationen, in denen Sie ausgelacht oder abgelehnt werden könnten, Sie haben Angst davor, Fehler zu machen, Sie trauen sich nicht unter Menschen, wenn Sie nicht passabel aussehen, Sie schämen sich, wenn jemand Sie auslacht, ablehnt oder kritisiert, Sie kümmern sich mehr darum, was andere wollen oder von Ihnen erwarten, als konsequent Ihre eigenen Ziele zu verfolgen, Sie legen sich ungern fest und mögen sich erst dann entscheiden, wenn Sie sicher sind, was »garantiert richtig« ist, Sie sind unsicher und befangen, wenn Sie in Gesellschaft fremder Menschen sind, Sie neigen dazu, sich zu überfordern, um ja »ausreichende Leistung« zu bringen, Sie kämpfen darum, recht zu haben oder zu behalten und empfinden es als Makel, wenn Ihnen das nicht erfolgreich genug gelingt, Sie reagieren schnell gekränkt oder beschämt, Sie können nicht verlieren, ohne sich zu rechtfertigen oder sich selbst dafür abzuwerten.

Sie halten sich für nutz- oder wertlos, wenn Sie nichts zu tun haben oder ohne Arbeit sind. Diese Liste ließe sich noch weiterführen, aber wenn Sie sich bisher auch nur in einem dieser Punkte wiedererkennen, liegt die Vermutung nahe, dass Sie unter einem Selbstwertproblem leiden.

Damit wären Sie dann allerdings in zahlreicher Gesellschaft, denn Selbstwertprobleme sind die mit Abstand größte Gruppe emotionaler und psychischer Probleme, die Menschen im Laufe ihres Lebens zu schaffen machen: ca. 80   Prozent der Patienten in ambulanter Psychotherapie oder Beratung leiden darunter.

Was sind eigentlich »Selbstwertprobleme«?

Von einem Selbstwertproblem spricht man, wenn jemand seinen eigenen Wert von bestimmten Merkmalen, Leistungen oder Eigenschaften abhängig macht und dann in schwere emotionale Probleme gerät, wenn er diesen Wertmaßstäben nicht genügen konnte oder wenn so ein Versagen droht.

Bei einem Selbstwertproblem benutzt man krank machende Denkweisen, die sich auf Regeln oder Eigenschaften beziehen, nach denen jemand den Zugewinn oder Verlust der eigenen Wertigkeit bestimmt.

Solche Regeln oder »Konzepte« sind besonders stark von sozialen und kulturellen Einflüssen, Moralvorstellungen und Erziehungsnormen geprägt. Befürchtungen beziehen sich hierbei stets auf drohenden Selbstwertverlust, wenn der dafür gewählte Maßstab (z.B. Leistung, Anerkennung, Beliebtheit, Besitz) unzureichende Ergebnisse liefert.

Soziale Ängstlichkeit und die meisten depressiven Störungsbilder, Burn-out und Schamreaktionen sind typische Konsequenzen von Selbstwertproblemen. Ursache und Wirkung. In der Regel kommen Menschen allerdings nicht wegen ihrer mehr oder weniger bewussten, selbst gewählten Maßstäbe zur Selbstwertbestimmung in die Behandlung, denn den meisten ist gar nicht klar, dass hier die Ursache für ihr seelisches Leid zu finden ist. Sie kommen dann, um die emotionalen, negativen psychischen Konsequenzen loszuwerden, die aus der gewählten Art entstehen, nach der sie ihren Selbstwert bestimmen.

Gerne berate ich Sie dazu in einem Erstgespräch-